Wirtschaft und Management
Corporate Social Responsibility auf der Corporate Website
von Redaktion, am 09.02.2017
Die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung – auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bekannt – ist inzwischen in den meisten großen Unternehmen mehr oder weniger strategisch verankert. Entsprechend wird auch über die Unternehmenswebseiten auf die eigenen CSR-Aktivitäten hingewiesen. Wie sich die Webseiten in dieser Hinsicht in den letzten Jahren verändert haben und welche Defizite sie noch aufweisen, das zeigt eine unter anderem an der Hochschule Fresenius Hamburg entstandene Untersuchung.
Von Unternehmen wird heute erwartet, dass sie auch mal über die eigenen Bilanzen hinausblicken und sich stattdessen an der Beseitigung sozialer Missstände beteiligen. Das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) steht deshalb bei vielen Firmen weit oben auf der Agenda. Welche Maßnahmen man als Unternehmen ergreift, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, darüber sollte die Öffentlichkeit natürlich auch entsprechend informiert werden. „Im Internetzeitalter bietet es sich an, hier die eigene Webpräsenz zu nutzen“, weiß Dr. Yvonne Glock, Dozentin an der Hochschule Fresenius Hamburg.
Um herauszufinden, wie gut die CSR-Kommunikation über Unternehmenswebseiten funktioniert, hat Glock im vergangenen Jahr an einem großangelegten Forschungsprojekt mitgewirkt. „An der Studie waren neben der Hochschule Fresenius Hamburg auch die Leuphana Universität Lüneburg und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften beteiligt. Die Untersuchung hatte zum Ziel, die CSR-Kommunikation und -Berichterstattung auf den Webseiten von 70 börsennotierten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu analysieren“, berichtet die Psychologin.
Die Stichprobe umfasste dabei alle im Deutschen Aktien Index (DAX), im Austrian Traded Index (ATX) und im Swiss Market Index (SMI) gelisteten Unternehmen. Deren Webseiten wurden im Rahmen des Projekts hinsichtlich einer guten Bereitstellung, Zugänglichkeit und Verständlichkeit von CSR-Informationen sowie eines Dialogangebots untersucht.
Die Studie baut auf früheren Untersuchungen auf – und macht so eine Entwicklung sichtbar
„Ähnliche Untersuchungen wurden bereits in der Vergangenheit durchgeführt, die erste im Jahr 2004“, erzählt Glock. Eine der Autorinnen der letzten Studie aus dem Jahr 2012 sei auch diesmal wieder an Bord gewesen. „Wir konnten also bei der Bewertung der Webseiten auf einen bereits bestehenden Kriterienkatalog zurückgreifen, den wir aufgrund der zunehmenden Digitalisierung allerdings in Teilen modifizieren mussten. Die erhobenen Daten lassen deswegen auch Rückschlüsse zu, wie sich die CSR-Kommunikation im Internet in den vergangenen Jahren verändert hat“, so Glock.
Und aus dem Abschlussbericht zur Studie geht klar hervor: zum positiven! „Die CSR-Kommunikation über Unternehmenswebseiten hat sich definitiv professionalisiert. Entsprechende Berichte sind verständlicher und anspruchsvoller aufbereitet und erscheinen regelmäßiger, die Informationszugänglichkeit hat sich ganz allgemein verbessert.“ Das gelte vor allem für die DAX-Unternehmen. In Österreich dagegen seien in dieser Hinsicht noch vergleichsweise mehr Defizite auszumachen gewesen.
Trotz der insgesamt erfreulichen Entwicklung, gebe es noch einiges zu tun, gibt Glock abschließend zu bedenken: „Immer noch findet kein richtiger Austausch zwischen Unternehmen und Stakeholdern statt. Die Firmen geben zum Thema CSR zwar viele Informationen preis und machen diese auch entsprechend gut sichtbar. In den Dialog mit Kunden oder anderen Unternehmensinteressenten treten sie aber kaum.“ Sie empfehle daher, entsprechende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel Mailadressen, über die man individuelle Nachfragen an das Unternehmen richten kann.
Über die Studie: Die Ergebnisse der Untersuchung wurden Ende 2016 in der Fachzeitschrift uwf UmweltWirtschaftsForum Vol. 24 Issue 2-3 veröffentlicht.
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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.
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