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Social Media in der politischen Kommunikation

von Redaktion, am 10.05.2017

Welche Risiken Politiker bei der Kommunikation via Social Media eingehen, hörten Studierende der Hochschule Fresenius München am Dienstag aus erster Hand: In einem Gastvortrag berichtete Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, von ihren Erfahrungen.

Im CSU-dominierten Bayern politische Oppositionsarbeit zu leisten, ist bekanntermaßen eine schwierige Aufgabe. Davon weiß auch Katharina Schulze zu berichten. Seit 2017 ist die 31-Jährige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, seit 2013 gehört sie dem Landesparlament als Abgeordnete an. Vor Studierenden der Media School an der Hochschule Fresenius München sprach sie nun im Rahmen eines Gastvortrags über die Landtagsarbeit, ihre politischen Ideen – und auf Wunsch von Prof. Dmitri Popov, der den Vortrag arrangiert hatte, vor allem auch über die Möglichkeiten der politischen Kommunikation im 21. Jahrhundert.

Für diese Kommunikation nutzt Schulze nahezu alle verfügbaren digitalen Kanäle: Auf Facebook, Twitter, Instagram, sogar auf Snapchat ist sie aktiv. Ihren YouTube-Kanal hat sie damals als erste bayerische Abgeordnete überhaupt eingerichtet. Über die Sozialen Medien könne man eben mit sehr vielen und dazu noch völlig fremden Menschen in einen Dialog treten und so Meinungen und Informationen einholen, erklärt Schulze, „das ist mir als Politikerin sehr wichtig.“

Allerdings hat sie in ihrer jungen Politikerkarriere auch schon die Schattenseiten der Sozialen Medien kennengelernt: Als Gegen-Rechtsextremismus-Beauftragte ihrer Fraktion war sie dort bereits mehrfach den systematischen Hasstiraden neonationalistischer Nutzer ausgesetzt. „Wenn man noch nie in einer solchen Situation gesteckt hat, kann man sich kaum vorstellen, wie schlimm sich das anfühlt“, spricht sie rückblickend über die Hate-Speech-Attacken. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Beleidigungen und Bedrohungen müssen dort ebenfalls konsequent geahndet werden.“

Trotz Hate-Speech-Attacken: Schulze hält den Einsatz von Social Media in der Politik für sinnvoll

Dennoch ist sie weiterhin davon überzeugt, dass es als Politikerin absolut Sinn macht, die sozialen Medien für sich zu nutzen – auch wenn sie nicht mit allem, was ihre Berufskollegen dort unternehmen, einverstanden ist: „Wie Donald Trump auf Twitter agiert, das halte ich für sehr gefährlich.“

„Insgesamt hat der Vortrag den Studierenden ein sehr gutes Bild davon vermittelt, welche Vorteile und Gefahren mit den Sozialen Medien im Bereich der politischen Kommunikation verbunden sind“, zeigt sich Prof. Dmitri Popov, Studiengangsleiter Medien- und Kommunikationsmanagement berufsbegleitend an der Hochschule Fresenius München, nach der Veranstaltung zufrieden und ergänzt: „Gerade in einem dynamischen und schwer erforschbaren Bereich wie den Sozialen Medien ist es für unsere Studierenden wichtig, Wissen aus erster Hand zu erhalten.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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