Medien

Zukunftsforum 2016: Einblicke in die Welt der YouTube-Stars

von Redaktion, am 27.05.2016

Beim Zukunftsforum 2016 dreht sich diesmal alles um den Wandel in der Medienwelt – und in diesem Zusammenhang kommt man um das Phänomen YouTube nicht herum: YouTube-Stars erreichen mit ihren Clips bisweilen ein größeres Publikum als bekannte Fernsehformate. Einer davon ist Jonas. Er wird am kommenden Dienstag aus seinem Alltag berichten.

Wechsel an der Spitze der deutschen YouTuber-Charts: Gronkh, Gamer und YouTuber der ersten Stunde, versammelt nicht länger die meisten Abonnenten – das Pendant zu den „Fans“ auf Facebook – hinter sich! Die freekickerz – hinter dem Kanal verbirgt sich der Fußball-Enthusiast Konstantin Hert – sind in der Kategorie „Most Subscribers“ seit Mitte Mai die Nummer eins.

Vielen erscheint diese Meldung nur als eine unwichtige Randnotiz aus dem Digital Business. Für Jugendliche oder junge Erwachsene und für alle, deren Marketingbemühungen auf diese beiden Gruppen abzielen, ist das jedoch eine interessante Nachricht. Denn schließlich hatte Gronkh über zwei Jahre hinweg die Spitzenposition inne, nun haben die freekickerz für das Ende einer Ära gesorgt. Rund 4,17 Millionen Abonnenten (Stand: 27.05.2016, Anm. d. Red.) zählt der YouTube-Channel, auf dem Freistoßtricks und diverse Fußball-Challenges gezeigt werden, zu seiner Community – und damit rund 40 000 mehr als Gronkh. Mit einigem Abstand folgen dann Kontor.TV, der YouTube-Channel eines deutschen Plattenlabels, und BibisBeautyPalace, betrieben von der Lifestyle-Ikone Bianca „Bibi“ Heinicke. Auch diese Kanäle haben weit über drei Millionen Abonnenten.

YouTube: Vom Amateurfilm-Kuriositätenkabinett zum professionellen Medienkanal

Die Zahlen verdeutlichen: Konstantin Hert, Gronkh oder „Bibi“ Heinicke sind längst Stars mit Millionenanhängerschaft, YouTube ist ihr Kommunikationskanal. „Die Zeiten, in denen man auf YouTube nur verwackelte Amateuraufnahmen von Konzerten oder lustige Tiervideos zu sehen bekam, sind längst vorbei“, weiß Prof. Dr. Ludwig Hinkofer, Leiter der Media School an der Hochschule Fresenius München. Schon vor einigen Jahren hätten hierzulande einige wenige etablierte Medienunternehmen und findige Startups das Potential der Videoplattform erkannt. „Um das Jahr 2010 wurden in Deutschland erste Geschäftsmodelle entwickelt, man begann mit dem Aufbau sogenannter Multi-Channel-Networks. Diese Unternehmen versuchen, bislang noch eher weniger bekannte YouTuber, die über Starpotential verfügen, ausfindig zu machen und dann als Marken aufzubauen. Mittlerweile ist hier ein gigantischer Markt entstanden“, berichtet Hinkofer.

Detaillierte Einblicke in diesen Markt wird am kommenden Dienstag Johann Griebl, Senior Vice President bei der Studio 71 GmbH, einer Tochterfirma der ProSiebenSat.1-Gruppe, geben. Als Gastredner auf dem diesjährigen Zukunftsforum an der Hochschule Fresenius München wird er auf die Geschäftsmodelle der Multi-Channel-Networks eingehen – und vielleicht auch erklären, warum Gronkh von der Nummer eins der Abonnenten-Charts verdrängt wurde: der Gamer steht nämlich beim Studio 71 unter Vertrag.

Traditionelle Geschäftsmodelle geraten durch die Digitalisierung unter Druck – wie reagieren große Fernsehunternehmen?

Auch Jonas, der mit über einer Million Abonnenten aktuell zu den Top-60-YouTubern in Deutschland zählt, wird vom Studio 71 vertreten. Er wird ebenfalls auf dem Zukunftsforum 2016 sprechen. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit Johann Griebl und Jonas zwei Repräsentanten der digitalen Unterhaltungsindustrie einladen konnten. Sie können beide aus erster Hand berichten, was es mit dem Phänomen YouTube auf sich hat“, freut sich Hinkofer.

Er hat auch das Motto des diesjährigen Zukunftsforums ausgegeben: „Go viral! Mit digitalen Innovationen die Medienwelt revolutionieren“. Wer sich mit Medien beschäftige, müsse sich aktuell eben vor allem mit der Digitalisierung beschäftigen, erklärt Hinkofer die Wahl des Mottos. „Klassische Geschäftsmodelle, wie wir sie zum Beispiel aus dem Bereich des linearen Fernsehens kennen, geraten seit einigen Jahren gehörig unter Druck“, weiß der Medienexperte.

Wie sich die großen Fernsehanstalten deshalb neu aufzustellen versuchen, wird Mustafa Isik, Leiter der Abteilung Softwareentwicklung beim Bayerischen Rundfunk, berichten. Er komplettiert das Redner-Trio auf dem diesjährigen Zukunftsforum.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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