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Wie die Blockchain-Technologie im Marketing genutzt werden kann

von Redaktion, am 05.02.2018

Die Studentin Jessica Scherf hat im Studiengang Sustainable Marketing & Leadership (M.A.) bei Prof. Dr. Lutz Becker, Studiendekan Sustainable Marketing & Leadership an der Hochschule Fresenius Köln, eine empirische Arbeit zum Thema Blockchain im Marketing geschrieben. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung:

Seit der Publikation des Bitcoin Whitepapers im Jahr 2008, auf Grundlage dessen eine digitale Kryptowährung geschaffen wurde, erfährt die zugrundeliegende Blockchain-Technologie eine enorme öffentliche Aufmerksamkeit. Die Blockchain stellt eine dezentrale Datenbanktechnologie dar, die aufgrund ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften – Transparenz, Nicht-Manipulierbarkeit, Peer-to-Peer-Transaktionen u.v.m. – als Innovation betrachtet wird, die Experten zufolge die Wirtschaft der Zukunft verändern wird. Die meisten Anwendungen decken dabei aktuell den Finanzsektor ab.

Wie kann die Technologie Marketing und Kommunikation beeinflussen?

Die Arbeit befasst sich mit den Potenzialen sowie Bedingungen der Blockchain- Technologie für das Marketing von Unternehmen. Im Zuge dessen wird herausgestellt, welche Einflusspotenziale die Technologie auf das Marketing und die Kommunikation von Unternehmen hat und welche Wettbewerbsvorteile sich für Unternehmen durch die Implementierung sowie Nutzung der Technologie im Marketing ergeben. Es soll zudem analysiert werden, wie Unternehmen auch der Herausforderung Nachhaltigkeit mit der Technologie begegnen können. In einer zweistufigen, qualitativen empirischen Erhebung werden mit Blockchain-Experten konkrete Anwendungsbeispiele der Blockchain-Technologie für das Marketing herausgearbeitet, um diese anschließend mit Marketing-Experten auf ihre Relevanz und Realisierbarkeit in verschiedenen Branchen zu prüfen. Dabei stellt sich die Frage: Ist die Blockchain-Technologie bereits ausgereift genug, um für das Marketing im Massenmarkt eingesetzt zu werden?

Auf die Frage, ob die Blockchain-Technologie „the next big thing“ für das Marketing von Unternehmen sein wird, ist eine definitive Antwort derzeit nicht möglich. Aktuell erlebt die Technologie einen enormen Hype, der zum einen daraus resultiert, dass auf Technologie- als auch auf Unternehmensseite erste Feldstudien, Pilotprojekte und teilweise kleine Realprojekte umgesetzt werden. Zum anderen entsteht der aktuelle Hype auch aus den aktuellen Geschehnissen auf dem Kryptowährungsmarkt, auf dem Kryptowährungen von einigen Akteuren als Instrumente zu Finanzspekulationen entdeckt wurden. Dieser Umstand führt aktuell zu angeregten Diskussionen und – insbesondere von öffentlichen Akteuren – zu Forderungen nach stärkeren Kontrollen und Regulatorien für diesen Markt.

Der Erfolg für das Marketing ist bisher noch ungewiss

Die Ergebnisse der empirischen Erhebung verdeutlichen, dass einzelne Experten sich über den Erfolg oder Misserfolg bzw. über die Durchsetzung der Technologie für das Marketing im Massenmarkt ungewiss sind. Der Großteil der Experten ist jedoch optimistisch. Ein Experte sieht gar eine weitere Revolution, die sich der digitalen Revolution anschließen wird – nämlich die Blockchain-Revolution.

Insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Verbreitung der Industrie 4.0, die eine Automatisierung von Prozessen und besonders die Vernetzung von Maschinen untereinander anstrebt, scheinen die vorgestellten Anwendungen zukünftig von Relevanz zu sein. Die Vernetzung von Maschinen würde es beispielsweise ermöglichen, die im Beitrag beschriebene Nachvollziehbarkeit der Supply-Chain einfacher zu realisieren. Automatisierte Prozesse und Maschinen, die untereinander kommunizieren, würden die Generierung eines „digital Handshake“ folglich automatisch und ohne großen Aufwand realisierbar machen.

Wird Marketing in Zukunft eine Sache von Robotern werden?

Ein möglicher, menschlich verursachter Fehler oder eine Manipulation, die die Vertrauenswürdigkeit der Informationen anzweifeln lassen könnte, wäre damit potenziell auszuschließen. Darauf aufbauend kann ein zweiter zukunftsorientierter Aspekt in die Betrachtung mit einbezogen werden. Experten setzen sich immer häufiger mit der Frage auseinander, ob auch das Marketing der Zukunft Sache von Robotern, insbesondere künstlicher Intelligenz ist. Im Hinblick darauf könnten die Daten auf der Blockchain dazu genutzt werden, diese künstliche Intelligenz zu füttern und somit einen technologischen Fortschritt zu fördern.

Die Sicherheit vor Manipulationen, die die Blockchain-Technologie verspricht, muss jedoch unter der Berücksichtigung einer technologischen Innovation, die möglicherweise in nicht mehr allzu weiter Zukunft liegt, kritisch hinterfragt werden: Quantum Computing. Es ist ungewiss, ob diese neuen „Super-Rechner“ die Sicherheit der Technologie möglichweise beeinträchtigen könnten.

Über den Autor

Redaktion
Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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