Wirtschaft und Management

Das Aschenputtel-Problem

von Redaktion, am 15.01.2017

In einer neuen Publikation beschäftigen sich Wissenschaftler der Hochschule Fresenius München mit der Außendarstellung von Organisationen. Welche Probleme auftreten können, wenn Widersprüche zwischen der Außendarstellung und den Vorgängen im Innern eines Unternehmens aufgedeckt werden, führen Wirtschaftsskandale immer wieder vor Augen.

Der VW-Abgasskandal und kein Ende: Auch nach dem Milliarden-Vergleich mit dem US-Justizministerium ist der Konzern gerade in den USA von einer Rückkehr zum geschäftlichen Alltag noch weit entfernt. Wie Anfang Januar bekannt wurde, wird der Autobauer in den USA eine Zeitlang unter Aufsicht gestellt, außerdem wurden weitere Manager angeklagt.

Dass Unternehmen über Skandale stolpern, ist nichts Ungewöhnliches. Die Entrüstung ist dabei jedoch umso größer, je stärker der Skandal das bisher nach außen getragene Image erschüttert – im Falle VW war dies deutlich zu beobachten: Wie viele deutsche Autokonzerne hatte sich VW stets als verlässliche und gewissenhafte Marke inszeniert. Dass Verbraucher und Behörden durch die Manipulation von Abgaswerten jahrelang hinters Licht geführt wurden, passte da so gar nicht ins Bild.

Der Skandal um VW steht exemplarisch für ein organisationswissenschaftliches Phänomen

Der VW-Abgasskandal hat also wieder einmal vor Augen geführt: Wenn das, was die Unternehmenskommunikation in die Öffentlichkeit trägt, nicht mit dem, was im Innern eines Unternehmens abläuft, übereinstimmt, kann das zu Problemen führen – zumindest, wenn diese Widersprüchlichkeit aufgedeckt wird.

Mit genau dieser Thematik befassen sich auch Prof. Dr. Robert Paust und Tim Frohwein von der Hochschule Fresenius München zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Perry Reisewitz, Geschäftsführer der Agentur Compass Communications, in einer neuen Publikation. Unter metaphorischem Rückgriff auf das bekannte Märchen „Aschenputtel“ zeigt ihr Beitrag auf, welche Folgen unterschiedliche Arten von Widersprüchlichkeit haben können – und zwar nicht nur für die Reputation einer Organisation, sondern auch in Bezug auf deren Mitglieder. Dabei gehen die Autoren auch auf Wege ein, wie Widersprüchlichkeitsprobleme gelöst werden können.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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