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Der Smartfernseher

von Redaktion, am 10.07.2017

Bewegtbildinhalte werden heute immer häufiger auf dem Smartphone konsumiert. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, an der auch eine Forscherin der Hochschule Fresenius Köln beteiligt war. Auch deswegen können sich Video-on-Demand-Plattformen in Deutschland immer mehr etablieren.

Das Smartphone verändert nicht nur unser Kommunikations-, sondern auch unser Medienrezeptionsverhalten: Immer häufiger werden in Deutschland Video-on-Demand-Angebote mobil auf dem Handy abgerufen. So geht es aus einer aktuellen Studie der Hochschule Fresenius Köln und des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste hervor, für die im Jahr 2016 über 1000 Personen befragt wurden.

Rund 62 Prozent der befragten VoD-Nutzer, so steht es im Ergebnisbericht, konsumiert wöchentlich mindestens eine Stunde lang Bewegtbildinhalte auf dem Smartphone. Im Jahr 2015, als die Untersuchung zum ersten Mal durchgeführt wurde, lag dieser Anteil noch bei 38 Prozent. Derartige Entwicklungen sichtbar zu machen und „echte Zeitreihen zu bilden“ sei genau das Ziel des Forschungsprojekts, heißt es im Bericht.

Auch qualitative Interviews waren Teil der Untersuchung

Ergänzt wurde die quantitative Befragung, wie schon bei der ersten Untersuchung, durch mehrere individuelle Interviews mit Verbrauchern. Und so erfährt man aus der Studie auch mehr zu den Bedürfnissen und Sorgen der VoD-Nutzer. Gerade die Sammlung und Weitergabe persönlicher Daten durch die Anbieter sehen naturgemäß einige Befragte skeptisch: „Die Sammlung zu Werbezwecken von bisherigen Käufen, oder das Zusammenstellen von Videos, die man vielleicht mag, anhand von ähnlichen Nutzern, finde ich in Ordnung, alles was darüber hinausgeht an Persönlichkeitsprofilen finde ich weitaus gefährlicher“, wird ein Interviewter zitiert. Dass man aber aufgrund der Analyse der Nutzungsdaten gleich das findet, was einem gefällt, also beispielweise auf Plattformen wie Netflix oder Amazon Instant Video ein personalisiertes Angebot erhält, lässt demnach Zweifel in den Hintergrund rücken.

VoD-Demand-Portale sind, so lässt sich konstatieren, mehr und mehr dabei, sich neben dem Fernsehen als Unterhaltungs- und Informationsplattformen zu etablieren – mitunter dank des Smartphones, auf dem sich kurze Videos eben auch in Bus und Bahn anschauen lassen. Und inzwischen ist man sogar bereit, für diese Videos Geld in die Hand zu nehmen: Immerhin rund ein Drittel der Befragten signalisierte hier Zahlungsbereitschaft.

Die Kurzzusammenfassung der Studie, in der auch interessante Ergebnisse zum Musik-Streaming zu finden sind, steht hier zum Download bereit.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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