Medien
Wirtschaft und Management
Mit Hashtag und Hostess
von Redaktion, am 07.08.2014
Medien
Wirtschaft und Management
von Redaktion, am 07.08.2014
Gerade Handels- und Dienstleistungsbetriebe stehen dem Thema Social Media noch immer skeptisch gegenüber, das förderte eine Studie der Hochschule Fresenius Hamburg und der Marketing-Initiative Mehr Möglich Machen erst kürzlich wieder zu Tage. In der Branche setzt man lieber auf klassische Marketinginstrumente, wie zum Beispiel den Kundendirektkontakt auf Messen. Doch gerade der Messeauftritt kann mit Hilfe der sozialen Medien mächtig aufgewertet werden, wie Experten aus Wissenschaft und Praxis wissen.
Imageaufbau ja, Produktkommunikation und Kundenakquise nein – so schätzen Führungskräfte in Handels- und Dienstleistungsunternehmen das Potenzial der sozialen Medien ein. Noch immer, das hat nun auch wieder die studentische Projektgruppe der Hochschule Fresenius Hamburg in Zusammenarbeit mit der Marketing-Initiative Mehr Möglich Machen herausgefunden, traut man der neuen Technologie nicht richtig über den Weg. Zu wenig steuerbar sei die Kommunikation, zu hoch der damit verbundene Personalaufwand, so die Befürchtungen. Bei der Vermarktung der Produkte und der Kundenansprache setzt man deswegen laut der Studie weiterhin auf bekannte Marketinginstrumente wie Webseiten, klassische Vertriebs- und Öffentlichkeitsarbeit oder Messeauftritte.
Dabei könnten gerade Messepräsenzen durch Social Media ideal begleitet werden, sind sich die Initiatoren der Studie, Gerd Wutzler und Achim Schmitzer, sicher. „Man sollte eine Messe nicht nur als singulären Event begreifen. Mit Hilfe von Social Media kann schon vorher gezielt mit der Zielgruppe in den Dialog getreten werden. Auch eine Nachbereitung – zum Beispiel, indem man kurze Videos mit Besucherfeedback oder Produktinfos verbreitet – ist problemlos und kostengünstig möglich“, so Schmitzer, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur In’Konzept, die Teil der Marketinginitiative Mehr Möglich Machen ist.
Genau dieses Feedback könne man Dank Social Media auch schon während der Messe verarbeiten, ergänzt Gerd Wutzler, Geschäftsführer des Messe-Dienstleisters step one, ebenfalls Teil der Initiative: „Die Möglichkeiten der digitalen Interaktion und die schnelle Verknüpfung einzelner Kommunikationskanäle beeinflusst den Erfolg der Kommunikation rund um Messebeteiligungen erheblich.“
Die Möglichkeiten sind also vielfältig – und scheinbar dämmert das auch den Managern in Handels- und Dienstleistungsbetrieben. Denn trotz vorrangig negativer Einschätzungen sind sich rund 150 der 200 Befragten sicher, dass Social Media zukünftig einen größeren Einfluss auf Messebeteiligungen haben wird – auch weil in die Führungsetagen der Unternehmen immer mehr Digital Natives nachrücken. Ganz ersetzen wird die Social Media Kommunikation die face-to-face-Kommunikation, wie sie auf Messen praktiziert wird, aber nicht, darin sind sich die Manager einig: Über 90 Prozent der Befragten teilen diese Meinung.
Prof. Dr. Yorck von Borcke, Studiendekan Media & Communication Management an der Hochschule Fresenius Hamburg und Betreuer der Projektstudie, versteht diese Sichtweise: „Erst durch die unmittelbare menschliche Kommunikation wird Vertrauen aufgebaut – ein essentieller Erfolgsfaktor im B2B-Geschäft. Durch Skype und Co. allein lässt sich das nicht erreichen.“ Dass Social Media Kanäle einmal Messeauftritte als Treffpunkte ersetzen könnten, sei daher undenkbar.
Dennoch appelliert der Medienprofessor an die Handels- und Dienstleistungsbranche, sich gegenüber den sozialen Medien zu öffnen: „Als flankierende Maßnahme und eingebettet in eine integrierte Kommunikationsstrategie können Social Media Kanäle dabei helfen, Awareness für den Messeauftritt bei Kunden und Mitarbeitern zu schaffen. Dieses Potential sollte nicht ungenutzt bleiben.“
Man darf gespannt sein, wie und ob die Empfehlungen der Experten in der Handels- und Dienstleistungsbranche aufgenommen werden. Vielleicht kann das vorhandene Misstrauen gegenüber den sozialen Medien ein wenig abgebaut werden.
Redaktion
Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.
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