Sport und Tourismus
Umfrage im Schatten der Zugspitze
von Redaktion, am 07.04.2015
Sport und Tourismus
von Redaktion, am 07.04.2015
Garmisch-Partenkirchen ist einer der bekanntesten Urlaubsorte Deutschlands. Dieser Status ist auch Ergebnis geschickter Markenführung. Die dazugehörige Strategie haben die Tourismusverantwortlichen des Ortes im Jahr 2009 entwickelt. Im Wintersemester 2014/15 durfte nun eine studentische Projektgruppe der Hochschule Fresenius München untersuchen, ob diese Strategie aufgegangen ist.
Das Osterwochenende liegt hinter uns. Für viele Wintersportler markiert es das inoffizielle Ende der Ski-, Snowboard- und Rodelsaison. In Garmisch-Partenkirchen, dem bekanntesten Wintersportort Deutschlands, in dem noch vor wenigen Wochen die letzten Rennen des Ski-Weltcups stattgefunden haben, bleibt deswegen aber keine Zeit zum Durchatmen.
Denn auf die Wintersportsaison folgt unmittelbar die Wandersaison – und die Wanderlust ist einer der zentralen Gründe, weshalb jährlich knapp eine Million Menschen aus der ganzen Welt in den Ort im Schatten der Zugspitze reisen. Das bestätigt nun auch eine von Studierenden der Hochschule Fresenius München vor Ort durchgeführte Straßenumfrage: Von 140 zufällig ausgesuchten Gästen gaben fast 60 Prozent an, eine Wanderung geplant oder bereits unternommen zu haben. Damit war Wandern die mit Abstand beliebteste Urlaubsaktivität – und das, obwohl zum Zeitpunkt der Umfrage, im Dezember 2014, sogar Schnee lag.
„Wander- und Erholungsurlauber, das sind unsere Kernzielgruppen“, bestätigt auch Stephanie Vogel von Garmisch-Partenkirchen Tourismus. Sie hatte die Straßenumfrage bei der Hochschule Fresenius München in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob der alpine Urlaubsort den Erwartungen seiner Gäste auch gerecht wird. Blickt man auf die Befunde, so lässt sich diese Frage klar mit ja beantworten: Sieben von zehn Gästen gaben an, mit dem Urlaub in Garmisch-Partenkirchen vollkommen zufrieden zu sein, 96 Prozent äußerten eine Wiederbesuchsabsicht, ein ähnlich hoher Anteil würde den Ort Freunden und Bekannten als Urlaubsziel weiterempfehlen.
„Das sind natürlich tolle Ergebnisse. Sie bestätigen uns, dass wir seit 2009 die richtigen Maßnahmen getroffen haben“, so Vogel. Damals hatte eine Gruppe aus Verantwortlichen von Garmisch-Partenkirchen Tourismus und engagierten Leistungsträgern aus dem Ort eine strategische Neuausrichtung erarbeitet. Neue Leitmotive, ein neuer Slogan, ein stärkerer Fokus auf die jüngere Zielgruppe – so sollte die Marke „Garmisch-Partenkirchen“ generalüberholt werden. „Ich denke, der Relaunch ist uns durchaus geglückt“, bilanziert Vogel heute. Die Umfrageergebnisse geben ihr recht: Die Mehrheit der Gäste bewerteten den im Jahr 2009 entwickelten Slogan „Entdecke Deine wahre Natur“ als passend, mit dem Internetauftritt des Urlaubsortes, über den man gerade die jüngere Menschen erreichen kann, zeigten sich über drei Viertel der Befragten zufrieden.
Neben diesen Statistiken hat die Umfrage aber noch weitere interessante Befunde geliefert. „Da die Projektmitglieder nicht nur Fragebögen ausgegeben, sondern richtige Interviews geführt haben, haben wir viele Hinweise erhalten, an welchen Stellen wir noch etwas verbessern können“, erklärt sie weiter. Gerade was die Wünsche internationaler Touristen angeht, hätten sie und ihre Kollegen jetzt mehr Klarheit. „Für diese Zusatzinformationen sind wir sehr dankbar. Insgesamt hat die Gruppe wirklich tolle Arbeit geleistet“, lobt Vogel.
Franziska Höper, Studentin der Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Fresenius München und im vergangenen Wintersemester Sprecherin der Projektgruppe, gibt dieses Lob gerne zurück: „Die Zusammenarbeit mit Frau Vogel und dem ganzen Team von Garmisch-Partenkirchen Tourismus hat uns allen wirklich sehr viel Spaß gemacht.“ Bei ihren Aufenthalten Vorort seien sie alle immer sehr freundlich aufgenommen worden, „und an dem Wochenende, an dem wir die Straßenumfrage durchgeführt haben, wurde uns sogar eine Ferienwohnung zur Verfügung gestellt.“
Zwar sei die Realisierung der Interviews, die sie teilweise in englischer Sprache geführt hätten, schon anspruchsvoll gewesen. „Aber am Ende haben wir mit unserer Arbeit dazu beigetragen, dass Garmisch-Partenkirchen seine Tourismusstrategie verbessern kann“, beurteilt Höper und ergänzt zusammenfassend: „Das ist für uns schon eine tolle Sache!“
Die Zufriedenheit aller Beteiligten hat auch dazu geführt, dass die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Fresenius München und Garmisch-Partenkirchen Tourismus bereits eine Fortsetzung gefunden hat. „Im aktuellen Sommersemester findet ein weiteres Projekt statt“, bestätigt Andreas Nagy, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Fresenius München und Mentor des Auftaktprojekts. Schon wieder also werden Studierende der Hochschule Fresenius in Garmisch-Partenkirchen zu Gast sein – diesmal während der Wandersaison.
Redaktion
Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.
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