Gesundheit, Therapie und Soziales
Elf Thesen zur Reform der Notfallversorgung in Deutschland
von Redaktion, am 02.06.2017
Gesundheit, Therapie und Soziales
von Redaktion, am 02.06.2017
Seit einigen Jahren schon befasst sich Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan Management und Ökonomie im Gesundheitswesen an der Hochschule Fresenius München, mit den Problemen der Notfallversorgung in Deutschland. Nun hat er zusammen mit Gesundheitsexperten ein Positionspapier veröffentlicht, in dem er darlegt, wie man diesen Problemen begegnen kann.
In einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier hat Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan Management und Ökonomie im Gesundheitswesen an der Hochschule Fresenius München, zusammen mit seinen Kollegen Boris Augurzky und Christoph Dodt elf Thesen zur Reform der Notfallversorgung in Deutschland formuliert.
Wie die Autoren einleitend schreiben, sei eine rund um die Uhr stattfindende Notfallversorgung von Patienten mit akuten Gesundheitsstörungen eine grundlegende, unverzichtbare medizinische Dienstleistung für die Bevölkerung. Auf den ersten Blick sei man in diesem Bereich auch gar nicht so schlecht aufgestellt: von rund 2000 deutschen Krankenhäusern wirken nur rund 150 Kliniken nicht an der Notfallversorgung mit.
Doch da für die Notfallversorgung eine bundesweit einheitliche Definition ebenso fehle wie verbindliche Vorgaben und Standards, bleibe, so bemängeln die Experten, bei der aktuellen Krankenhausplanung der Länder offen, ob der Großteil der beteiligten Krankenhäuser die notwendigen Notfallversorgungsleistungen überhaupt adäquat erbringen kann. Zudem ziehen die Autoren die Effizienz einer derart kleinteiligen Versorgung in Zweifel, da die Behandlung ambulanter Patienten in Notfallaufnahmen häufig nicht kostendeckend möglich sei.
Überfüllte und überlastete Notfallaufnahmen seien in Deutschland jedenfalls immer wieder zu beobachten. Das, so fürchten Beivers und seine Kollegen, könnte selbst in objektiv überversorgten Regionen und Städten das subjektive Gefühl der Unterversorgung bei der Bevölkerung hervorrufen.
Zwar sei man mit dem im Jahr 2015 verabschiedeten Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) auf dem richtigen Weg, um die Probleme der Notfallversorgung anzugehen. Den Autoren geht das Gesetz aber nicht weit genug. Mit ihren elf Thesen wollen sie nun aufzeigen, an welchen Stellen man den Hebel ansetzen kann. Hier lässt sich das Positionspapier einsehen.
Prof. Dr. Andreas Beivers ist Studiendekan für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen an der Hochschule Fresenius in München.
Redaktion
Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.
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