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Wirtschaft und Management

Druck bleibt frisch

Alena Ozerova/Fotolia

von Redaktion, am 29.11.2013

Eine vom Verband Deutscher Zeitschriftenverlage (VDZ), der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Hochschule Fresenius durchgeführte Studie hat die Veränderungen der Erlösstrategien vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Märkte zum Thema. Prof. Dr. Claudia Späth und Prof. Dr. Achim Menges von der Hochschule Fresenius arbeiten bereits zum dritten Mal mit der KPMG vertreten durch Dr. Markus Kreher und Ludwig von Jagow vom VDZ zusammen.

Insgesamt 83 Vorstände, Geschäftsführer und Verlagsmanager aus Zeitschriften- und Zeitungsverlagen haben an der großangelegten Studie teilgenommen. Trotz des technologischen Wandels und vielfältiger digitaler Angeboten bleibt für 75 Prozent der befragten Verlagshäuser Print die tragende Säule. Mehr als die Hälfte der Verlage konzentriert sich in den nächsten zwei Jahren vorwiegend auf den Printbereich.

Von einem grundsätzlichen Wandel der Erlösstrategie kann gegenwärtig also noch nicht die Rede sein. Zwar rückt das Digitalgeschäft zunehmend in den Fokus der Verlagsunternehmen – knapp 20 Prozent der Befragten sehen für das Jahr 2015 dort sogar ihren Investitionsschwerpunkt –, dennoch bleibt der Printmarkt attraktiv. Dort sind weiterhin über den Einzelhandel sowie das Anzeigengeschäft Umsätze möglich: Laut Umfrage machen diese Sparten derzeit 46 bzw. 40 Prozent des Print-Gesamtumsatzes aus.

Zu den derzeit wichtigsten Aufgaben zählt nach Meinung der Befragten die Entwicklung neuer Services und Produkte im Digitalgeschäft. Die bisherigen Erfahrungen mit Paid Content sind durchaus disparat. Im traditionellen Printsektor gilt, dass noch nicht alle Anzeigenkunden ins Internet abwandern und zudem die Nachfrage nach Printprodukten weiterhin vorhanden ist. Angesprochen auf die Entwicklung in den nächsten zwei Jahren erwarten die Entscheider keine großen Veränderungen: Der Umsatzanteil aus dem Verkaufsgeschäft werde im Jahr 2015 ziemlich gleich sein, lediglich beim Anzeigengeschäft rechnen sie mit leichten Einbußen. Diese werde man jedoch durch PR-Dienstleistungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen zu kompensieren versuchen, steht es in der Studienbroschüre. Große Preissteigerungen bei den Produkten kämen auf die Leser dagegen nicht zu. Anlässlich des Twitter-Börsengangs am 07.11. hat die adhibeo-Redaktion ein Medienspezial gestartet. In insgesamt fünf Artikeln werden aktuelle Medienthemen vorgestellt und von Experten beleuchtet. Zum Auftakt erläuterte Prof. Dr. Dominik Große Holtforth, Studiendekan Medien- & Kommunikationsmanagement an der Hochschule Fresenius Köln, die Gefahren und Chancen des Twitter-Börsengangs. Es folgten Beiträge zum Berufsbild „Promireporter“, zur Schnelllebigkeit der Medien und über das Phänomen Augmented Reality. Im letzten Artikel des Spezials geht es um die Zukunft der Printmedien

„Augmented Print“ – die Zukunft liegt in der Verknüpfung von Digital- und Printgeschäft

Dennoch ist den Verlagen natürlich bewusst, dass eine Strategie ohne die Einnahmen aus dem Digitalgeschäft kaum möglich sein wird. Auf die vieldiskutierte Frage, wie sich im Onlinebereich Geld verdienen lässt, scheinen auch einige bereits eine Antwort zu wissen: 22 Prozent der Befragten berichten von positiven Erfahrungen mit sogenannten Paid-Content-Formaten. Als vielversprechend gelten die Kombination Print mit einem Digital-Abo, Freemium-Modelle ebenso wie Flatrates und plattformunabhängige Services.

Solche Angebote können mit den Printprodukten verknüpft werden. Man müsse „die Möglichkeiten von ‚Augmented Print‘ nutzen, ausgewählte Inhalte zweigleisig verwerten, andere Inhalte ergänzend vermarkten (z.B. Aktualität vs. Ausführlichkeit), Produktions- und Vermarktungsprozesse angleichen“, heißt es in der Studie.

Weitere Informationen zur Studie „Erlösstrategien 2015“ sowie über Möglichkeiten der Bestellung finden Sie hier.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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