Gesundheit, Therapie und Soziales

Eine Bohne für eine bessere Durchblutung

von Redaktion, am 15.03.2016

Verengte Blutgefäße sind häufig die Ursache für Nierenerkrankungen, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Inhaltsstoff der Kakaobohne kann die Durchblutungssituation verbessern, das konnte bereits in diversen Studien nachgewiesen werden. Auch eine Untersuchung, die unter Mitwirkung von Prof. Dr. Frank Dellanna, Lehrbeauftragter an der Hochschule Fresenius Köln, entstand, bestätigt einen positiven Effekt.

Mit jedem Lebensjahr altern unsere Blutgefäße, sie verlieren an Dehnungsvermögen und Flexibilität. Die Folge: Der Blutdruck steigt und das wiederum erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Auch Nierenerkrankungen werden in der Konsequenz wahrscheinlicher.

Unter anderem mit Blutdrucksenkern versucht man dagegen anzugehen – und diese müssen nicht immer künstlich erzeugt sein. Ein natürlicher Blutdrucksenker steckt vielmehr in der Kakaobohne: Dass bestimmte Inhaltsstoffe der Bohne, die sogenannten Flavanole, gesund sind und vor allem einen positiven Effekt auf die Blutgefäße haben, konnte in den letzten Jahren in mehreren Untersuchungen belegt werden.

Nun untermauert eine neue Studie diese Annahme. Prof. Dr. Frank Dellanna, Lehrbeauftragter im Studiengang Management und Ökonomie im Gesundheitswesen an der Hochschule Fresenius Köln, hat zusammen mit Mediziner-Kollegen nationaler Forschungseinrichtungen untersucht, ob sich Flavanole zur Behandlung nierenkranker Patienten eignen. „Nierenerkrankungen gehen häufig auf Durchblutungsstörungen zurück. Die Flavanole sollten in der Theorie dafür sorgen, dass sich die Durchblutungssituation im Körper des Patienten verbessert“, erklärt Dellanna die Vorannahmen der Untersuchung.

Bereits unmittelbar nach der Einnahme der Flavanole stellen sich positive Effekte ein

Über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg hat das Forschungsteam flavanolhaltiges Pulver an nierenkranke Patienten ausgegeben. Die Probanden mussten es täglich morgens und abends einnehmen. Die positiven Effekte waren dabei schon nach einigen Minuten zu beobachten: Der Gefäßwiderstand verringerte sich, der Blutdruck der Patienten fiel leicht ab, die Herzfrequenz dagegen stieg. „Betrachtet man die Ergebnisse gesamtheitlich, konnten durch die Einnahme der Flavanole sowohl kurz- als auch langfristige Verbesserungen der Durchblutungssituation festgestellt werden“, bewertet der Mediziner. Es sei daher sinnvoll, nierenkranken Patienten dauerhaft die Kakaoinhaltsstoffe zu verabreichen.

Auch gesunden Personen empfiehlt Dellanna die Einnahme von Flavanolen. Er weiß aber um die schlechte Versorgungssituation in Deutschland: „Flavanole sind hierzulande im Handel leider nur selten erhältlich. Im Internet gibt es allerdings einige Verkaufsplattformen.“ Der Verzehr von Schokolade, wie hin und wieder kolportiert wird, hilft an dieser Stelle allerdings nicht: „Flavanole sind in normaler Schokolade nicht ausreichend hoch konzentriert enthalten, zudem kommt ungünstigerweise der hohe Fettanteil dazu. Nach derzeitigem Forschungsstand führt der ausgiebige Verzehr von Schokolade daher nicht unbedingt zu einem Überlebensvorteil.“

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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