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Zukunftsforum 2017: Wie groß ist die Bedrohung durch Cyber-Kriminalität?

Mikko Lemola/Fotolia

von Redaktion, am 20.05.2017

Das Thema des Zukunftsforums 2017 war diesmal aktueller denn je: Hochkarätige Referenten zeichneten ein Bild von der derzeitigen Gefährdungslage durch Cyber-Kriminalität – und gingen dabei natürlich auch auf die „Wanna Cry“-Hackerattacke ein.

Den Zeitpunkt für eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Cyber-Kriminalität hätte man kaum besser wählen können: Der weltweite Hackerangriff „Wanna Cry“ lag erst ein paar Tage zurück, als am Dienstag, den 16.05., an der Hochschule Fresenius München das Zukunftsforum 2017 abgehalten wurde – Titel der Veranstaltung: „CyberWars und CyberCrime: Gefühlter Frieden und virtuelle Kriege – Gefahren im 21. Jahrhundert“.

Der Andrang auf den Event war entsprechend groß. Im voll besetzten Audimax begrüßte Moderator Prof. Dr. Thomas Osburg das Publikum dann mit einem interessanten Gedanken: „‘Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin?‘, das war in den 70ern eine bekannte Parole. In Zeiten des Cyber-Krieges hat der Satz irgendwie eine seltsame Bedeutung.“

Denn schließlich kommt der Cyber-Krieg ohne konkrete Schauplätze und physische Kampfhandlungen aus – und trotzdem zählt er jede Menge Opfer: Schätzungen zufolge waren von der „Wanna Cry“-Hackerattacke mehr als 200 000 Computer in 150 Ländern betroffen. Den Drahtziehern des Angriffs ging es dabei ums Geld: Wer wieder Zugang zu seinen durch den Virus gesperrten Dateien haben wollte, wurde aufgefordert, sie per Bitcoin-Überweisung freizukaufen.

Wenn das Auto ferngesteuert wird: Hackern ist es heute möglich, Bordcomputer von Fahrzeugen zu kontrollieren

Gerade mit der Erpressung von Bitcoins, die im Internet immer häufiger als digitales Zahlungsmittel verwendet werden, seien Cyber-Kriminelle regelmäßig erfolgreich, bestätigte auch Matthias Schmidt von der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) beim Bayerischen Landeskriminalamt in seinem Vortrag. Häufig hätten die Erpresser dabei Privatpersonen im Visier. Im Allgemeinen seien klein- und mittelständische Unternehmen besonders durch Cyber-Kriminalität gefährdet, so Schmidt.

Wie schnell man nicht mehr Herr seines eigenen Rechners ist, zeigte Stephan Gerhager, Chief Information Security Officer bei der Allianz Deutschland, in seinem Vortrag: Mit einem Virus, den Gerhager im Anhang einer E-Mail versteckt hatte, verschaffte er sich Zugriff zum Rechner seiner Tochter, den er zu Demonstrationszwecken mitgebracht hatte. Auf ähnliche Weise könne man im Zeitalter der Digitalisierung auch die Kontrolle von Auto-Bordcomputern übernehmen – und das Fahrzeug damit sogar steuern.

Trotz dieser beunruhigen Informationen zogen die Redner in der abschließenden Podiumsdiskussion ein positives Fazit: Es habe in den vergangenen Jahren eine Evolution in der IT-Sicherheit gegeben, die uns positiv stimmen sollte.

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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