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Antrittsvorlesungen an der Hochschule Fresenius München

von Redaktion, am 14.10.2016

Mit ihren Antrittsvorlesungen meisterten Dr. Stefan Gröner, Studiendekan Corporate Communication an der Hochschule Fresenius München, und Dmitri Popov, Studiendekan 3D-Design und Management an der Hochschule Fresenius München, am gestrigen Donnerstag die letzte Hürde des Berufungsverfahrens. Beide dürfen von nun an ganz offiziell den Professorentitel führen. In ihren Vorträgen gaben sie einen Einblick in ihre Forschungs- und Lehraktivitäten – und sorgten bei den Zuhörern im Audimax für einige Aha-Momente.

Dass die Geschichte des Fortschritts auch eine Geschichte der unternehmerischen Irrtümer ist, stellte Prof. Dr. Stefan Gröner, Studiendekan Corporate Communication an der Hochschule Fresenius München, zu Beginn seines Vortrags heraus: Anhand von Zitaten berühmter Unternehmerpersönlichkeiten zeigte er auf, wie häufig in den vergangenen hundert Jahren Fehlprognosen gestellt und damit Marktchancen verpasst wurden.

„Gerade der Publishing-Markt hat in den vergangenen zwei Dekaden viele Disruptionen erlebt“, erklärte Gröner und bezog sich mit dem Begriff auf markteinschneidende Technologieveränderungen. Auf dem Publishing-Markt seien das in erster Linie durch das Internet und die mobile Kommunikation hervorgerufene Veränderungen gewesen. „Um die Jahrtausendwende, als sich das Internet immer mehr zum Massenphänomen entwickelte, haben es die Medienhäuser verpasst, Bezahlmodelle für die Nutzung digitaler journalistischer Inhalte zu entwickeln. Über die Jahre haben sich die Menschen an den Free-Content gewöhnt – und jetzt weigern sie sich, für Artikel zu bezahlen“, schilderte Gröner ein aktuelles Problem der Medienindustrie.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags identifizierte er noch weitere Disruptionen auf dem Publishing-Markt und wagte schließlich einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. In einem adhibeo-Beitrag hatte er einige Gedanken zum Thema bereits vor einigen Monaten in einem Artikel niedergeschrieben.

Vom einminütigen Amateurvideo zum eigenen YouTube-Kanal: die Erfolgsgeschichte eines „Viralen Hits“

Auch der zweite Redner des Nachmittags, Prof. Dmitri Popov, Studiendekan 3D-Design und Management an der Hochschule Fresenius München, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Digitalisierung – mit dem bekannten Phänomen der Viralen Webvideos. Eines davon spielte er dem Publikum gleich zu Beginn vor: den Clip „Charlie bit my finger – again!“, der vor rund zehn Jahren von einem britischen Ehepaar bei YouTube hochgeladen wurde und heute mit über 840 Millionen Aufrufen das meistgesehene nichtkommerzielle Video dort ist. Die rund einminütige Amateuraufnahme zeigt, wie Charlie Davies-Carr, der kleine Sohn des Ehepaars, seinem Bruder Harry in den Finger beißt.

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Das Video wurde seit Erscheinen unzählige Male parodiert, filmisch und musikalisch interpretiert und kommerziell weiterverarbeitet – kurz: zu einem prägnanten Bestandteil der Popkultur gemacht, wie Popov in seinen weiteren Ausführungen deutlich machte. Heute betreibt die Familie Davies-Carr einen eigenen YouTube-Channel mit über 300.000 Abonnenten.

Popov hat sich in Lehre und Forschung viel mit dem Clip auseinandergesetzt und versucht, das Geheimnis seines Erfolgs zu lüften. Dabei hat der studierte Filmwissenschaftler festgestellt, dass das kurze Video dramaturgisch sehr nahe an den idealen Aufbau eines Stücks herankommt – zumindest, wenn man die Theorie bemüht. Dennoch gibt Popov zum Abschluss zu bedenken: „Es gibt kein Rezept, wie man aus einem Video einen viralen Hit macht. Hier sind sich heute auch Experten einig.“ Eine notwendige Zutat kenne man allerdings: „Ohne einen gewissen Humor geht es nicht!“

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Die adhibeo-Redaktion veröffentlicht regelmäßig Artikel zu verschiedensten Themen der Angewandten Wissenschaften, die an der Hochschule Fresenius stattfinden.

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